Die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft (ORFG) trauert um ihren ehemaligen Präsidenten Richard Schenz

Präsident Maximilian Habsburg-Lothringen und Generalsekretär Markus Stender bekunden ihre Anteilnahme

Die Österreichisch-Russische Freundschaftsgesellschaft (ORFG) trauert um ihren ehemaligen Präsidenten Richard Schenz, der am 1. März 2023 völlig unerwartet verstorben ist.


Der langjährige OMV-Chef und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, war von 2015 bis 2020 Präsident der ORFG. Er engagierte sich im Rahmen seiner Funktion aktiv für die Pflege der österreichisch-russischen Beziehungen. Richard Schenz war eine hervorragende Unternehmerpersönlichkeit, der die Geschicke der ORFG mit Umsicht und Sorgfalt leitete.


Die ORFG bleibt ihrem ehemaligen Präsidenten Richard Schenz für sein unermüdliches Engagement um den Ausgleich von Interessen zwischen den Völkern und sein grenzüberschreitendes Wirken in tiefster Dankbarkeit verbunden. Unsere Anteilnahme gilt insbesondere seinen Angehörigen, denen wir unser tief empfundenes Beileid ausdrücken.

Bräuche & Sitten in Russland

Offizielle Feiertage in Russland

 

    * 1., 2., 3., 4., 5. Jänner - Neujahrsferien;

    * 7. Jänner - Weihnachtsfest;

    * 23. Februar - Tag der Verteidiger des Vaterlandes, früher der Tag der Sowjetarmee;

    * 8. März - der Internationale Frauentag;

    * 1. Mai - Fest des Frühlings und der Arbeit;

    * 9. Mai - Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg;

    * 12. Juni - Tag Russlands;

    * 4. November - Tag der Volkseinheit.

 

Feiertage

 

Offizielle und inoffizielle, alte und neue, religiöse und weltliche, berufliche und Familienfeierlichkeiten sind im Leben der Einwohner Russlands bizarr verflochten. Wir wollen nur die wichtigsten davon erwähnen.

 

An erster Stelle - sowohl der Reihenfolge als auch seiner Ausgelassenheit nach - liegt das Neujahrsfest. Im Unterschied zu Santa Claus oder Pere Noel präsentiert sich der russische Väterchen Frost dem Volk nicht alleine, sondern in Begleitung seiner Enkelin Snegurotschka (Schneeflöckchen) - eines schönen Mädchens in einem weißen Pelzmantel. Natürlich warten alle darauf, dass dieses sympathische Paar Geschenke verteilt sowie herzliche Glückwünsche und gute Nachrichten überbringt. Tannenbäume (Jolka) werden geschmückt, Tische gedeckt, für die Kinder Jolka-Feirn und für Jugendliche Bälle und Unterhaltungsveranstaltungen organisiert. Gefeiert wird vom Abend des 31. Dezember bis Ende des 2. Jänner. Die hartnäckigsten Liebhaber festlicher Tafeln wiederholen die gleiche Zeremonie in der Nacht zum 14. Jänner - wenn der Jahreswechsel nach dem Julianischen Kalender gefeiert wird, der in Russland bis 1918 gültig war. Dieser Tag wird im Volksmund "altes Neujahr" genannt.

 

In die Zeit von Ende Februar bis Anfang März, eine Woche vor den Großen Fasten, fällt Masleniza - ein Fest, bei dem die kalte Jahreszeit verabschiedet wird. Während der Feierlichkeiten werden Strohpuppen verbrannt, mit denen der Winter symbolisiert wird, und Eierkuchen ebacken.

 

Der 23. Februar ist der Tag der Verteidiger des Vaterlandes, früher der Tag der Sowjetarmee. Das Volk betrachtet diesen Tag in erster Linie als ein Fest der Männer, denen von den Frauen gratuliert wird, die ihnen Kraft und kämpferischen Geist wünschen.

 

Keine zwei Wochen darauf macht sich die Aufmerksamkeit der Frauen gegenüber den Männern bezahlt. Am 8. März, am Internationalen Frauentag, überreichen die Männer ihren Müttern, Ehefrauen, Kolleginnen und Freundinnen Geschenke und Blumen und bringen ihnen zu Ehren Trinksprüche aus.

 

Der 1. Mai ist das Fest des Frühlings und der Arbeit. In der nicht allzu fernen Vergangenheit war es der Tag der internationalen Solidarität der Werktätigen. Die Werktätigen von heute gehen - gemäß ihrem sozialen und Vermögensstatus - zu den 1.-Mai-Demonstrationen mit unterschiedlichen Losungen und unter unterschiedlichen Fahnen. Aber alle sind gleichermaßen lustig.

 

Am 9. Mai, dem Tag des Sieges, erinnert sich das Land an die Zerschlagung des faschistischen Deutschland im Frühjahr 1945 und somit an einen der größten Militärtriumphe in seiner Geschichte. Gedacht wird der vielen Millionen Mitbürger, die während des Zweiten Weltkrieges ihr Leben lassen mussten. Kriegsveteranen, deren Zahl leider jedes Jahr geringer wird, gehen mit ihren Orden und Medaillen zu den Feierlichkeiten. An den Gräbern der Gefallenen werden Blumen niedergelegt.

 

Der 12. Juni, der 4. November und 12. Dezember sind ganz neue Feste: Der Tag Russlands, der anläßlich der Annahme der Deklaration über die staatliche Souveränität der Russischen Föderation von 1991 proklamiert wurde, der Tag der Aussöhnung und des Einvernehmens, der Befreuung Moskaus von polnischen Eroberern im Jahre 1612 gewidmet ist und der Tag der im Jahr 1993 aufgenommenen russischen Verfassung.

 

Der 7. November wird jetzt nicht mehr nur als ein weiterer Jahrestag der sozialistischen Oktoberrevolution von 1917 begangen. Um zu betonen, dass die einstige bewaffnete Rivalität zwischen den "Roten" und den "Weißen" im gegenwärtigen demokratischen Russland nicht mehr aktuell ist, wird am 7. November auch der Tag der Eintracht und Aussöhnung gefeiert. Aber konservative Menschen, zahlenmäßig noch viele, feiern dieses Fest mit immer größerem Elan als den Tag des Triumphs der kommunistischen Ideen. Die Behörden genehmigen Demonstrationen unter roten Fahnen, falls sie rechtzeitig angekündigt sind und ohne Verstöße gegen die öffentliche Ordnung durchgeführt werden.

 

Recht moderne Erscheinung ist das Feiern kirchlicher Feste. In letzter Zeit werden kirchliche Feste in immer größerem Ausmaß gefeiert. Das sowjetische Regime, das 75 Jahre lang das Land regierte, stempelte die Religion als "Opium für das Volk" ab und unternahm nicht wenig Anstrengungen, damit die Menschen jene Ereignisse und Sitten vergessen, die mit dem Namen Christi verbunden sind. Jetzt belebt sich das religiöse Leben wieder. Das Weihnachtsfest, das die Russisch-orthodoxe Kirche am 7. Jänner begeht, ist arbeitsfrei. Groß gefeiert werden das orthodoxe und das katholische Osterfest. Auch die Moslems, Juden, Buddhisten und Angehörige anderer Konfessionen feiern ihre traditionellen Feste nun ohne jene Furcht vor dem atheistischen Sowjetregime.

 

Außerdem gibt es Dutzende Berufs- und Gedenktage. Die nachstehende Auflistung dieser Tage wird dem aufmerksamen Leser helfen, vieles im Leben des gegenwärtigen Russland zu verstehen:

 

12. Jänner - Tag der Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft (an diesem Tag gründete Zar Peter I. 1722 per Erlass die Staatsanwaltschaft als Organ des Staatsmacht).

 

13. Jänner - Tag der russischen Presse (gefeiert wird der Jahrestag des Erscheinens der ersten gedruckten russischen Zeitung im Jahr 1703).

 

21. Jänner - Tag der Pioniertruppen.

 

25. Jänner - Tatjana-Tag (traditionelles Studenten-Fest).

 

Der erste April-Sonntag - Tag des Geologen.

 

Der zweite April-Sonntag - Tag der Truppen der Luftverteidigung.

 

Der dritte April-Sonntag - Tag der Wissenschaft.

 

2. April - Tag der Einheit der Völker. Proklamiert im Jahre 1996 anlässlich der Unterzeichnung eines Vertrages über die Gründung der Staatengemeinschaft (und künftig eines Unionsstaates) Russlands und Weißrusslands.

 

12. April - Tag der Raumfahrt. Gefeiert wird der Jahrestag des Raumfluges von Juri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltall, im Jahr 1961.

 

17. April - Tag der Mitarbeiter der Feuerwehr.

 

26. April - Gedenktag für die Todesopfer von Strahlenkatastrophen. Der Tag wird anläßlich der Explosion eines Reaktors im Atomkraftwerk Tschernobyl im Jahr 1986 begangen.

 

7. Mai - Tag des Radios (anläßlich der Vorführung des ersten Radioempfängers durch den russischen Gelehrten Alexander Popow im Jahr 1895).

 

18. Mai - Museumstag.

 

21. Mai - Tag des Schutzes vor Arbeitslosigkeit.

 

24. Mai - Tag des slawischen Schrifttums und der slawischen Kultur (nach dem Kirchen-Kalender: Tag der apostelgleichen Heiligen Kyrillos und Methodios, Erfinder der slawischen Schrift).

 

27. Mai - landesweiter Bibliothekstag.

 

28. Mai - Tag der Grenzer.

 

Der letzte Mai-Sonntag - Tag der Chemiker.

 

1. Juni - Kindertag.

 

Der erste Juni-Sonntag - Tag der Ökologen.

 

Der zweite Juni-Sonntag - Tag der Mitarbeiter der Leichtindustrie.

 

Der dritte Juni-Sonntag - Tag der medizinischen Mitarbeiter.

 

Der letzte Juni-Samstag - Tag der Erfinder und Rationalisierer.

 

6. Juni - Puschkin-Tag (Geburtstag des großen russischen Dichters Alexander Puschkin im Jahr 1799).

 

22. Juni - Gedenk- und Trauertag - Jahrestag des Überfalls des Hitler-Deutschland auf die Sowjetunion im Jahr 1941.

 

27. Juni -Tag der Jugend.

 

Der erste Juli-Sonntag - Tag der Mitarbeiter der See- und der Binnenflotte.

 

Der zweite Juli-Sonntag - Tag der Russischen Post.

 

Der dritte Juli-Sonntag - Tag der Hüttenwerker.

 

Der letzte Juli-Sonntag - Tag der Kriegsmarine.

 

2. August - Tag der Luftlandetruppen.

 

Der erste August-Sonntag - Tag der Eisenbahner.

 

Der zweite August-Sonntag - Tag der Bauarbeiter.

 

Der dritte August-Sonntag - Tag der Luftflotte.

 

Der letzte August-Sonntag - Tag der Bergarbeiter.

 

22. August - Tag der Staatsflagge der Russischen Föderation, verkündet anlässlich der Wiedereinführung der nationalen russischen Trikolore im Jahr 1991.

 

27. August - Tag des Kinos.

 

1. September - Tag des Wissens, Beginn eines neuen Schul- und Hochschuljahres.

 

Der erste September-Sonntag - Tag der Mitarbeiter der Erdöl- und Erdgasindustrie.

 

Der zweite September-Sonntag - Tag der Panzersoldaten. Der dritte September-Sonntag - Tag der Mitarbeiter der Forstwirtschaft.

 

Der letzte September-Sonntag - Tag der Maschinenbauer.

 

I. Oktober - Internationaler Tag älterer Leute.

 

4. Oktober - Tag der Weltraumkräfte. An diesem Tag wurde im Jahr 1957 in der Sowjetunion der erste künstliche Erdsatellit gestartet.

 

Der erste Oktober-Sonntag - Tag der Lehrer.

 

Der letzte Oktober-Sonntag - Tag der Mitarbeiter des Kfz-Transports und der Straßenwirtschaft.

 

25. Oktober - Tag der Zollbeamten.

 

30. Oktober - Gedenktag für die Opfer politischer Repressalien, zum Andenken an einen an diesem Tag im Jahr 1974 begonnenen Hungerstreik von Sträflingen in Lagern Mordowiens.

 

Der dritte November-Sonntag - Tag der Mitarbeiter der Landwirtschaft.

 

10. November - Tag der Miliz, die im Jahr 1918 gegründet wurde.

 

27. November - Muttertag.

 

11. Dezember - Gedenktag für Journalisten, die bei der Ausübung beruflicher Pflichten ums Leben gekommen sind.

 

Der dritte Dezember-Sonntag - Tag der Energie-Arbeiter.

 

17. Dezember - Tag der strategischen Raketentruppen.

 

20. Dezember - Tag der Mitarbeiter der Sicherheitskräfte.

 

27. Dezember - Tag der Mitarbeiter des Zivilschutzes.

 

Es sollten noch der Tag der Verliebten (Valentinstag, 14. Februar) und der Tag des Humors oder der Tag der Dummen (1. April) erwähnt werden. Diese Feste haben keine historischen oder beruflichen Wurzeln, werden trotzdem ausgiebig und lustig gefeiert. Zeitungen beliebiger politischer Schattierung veröffentlichen am 1. April immer irgendeine sensationelle Neuigkeit, die nur ein sehr glaubwürdiger Mensch glauben kann. Aber dann wird auf jeden Fall darüber lachen.

 

(Quelle: Russisches Kulturinstitut Wien,www.russischeskulturinstitut.at/russia/holiday)

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